Im folgenden Statement geht es um den Bereich (Prävention) sexualisierte Gewalt. Bitte lies mit Vorsicht und achte auf deine eigenen emotionalen Grenzen und Bedürfnisse. Deine Gesundheit und Sicherheit stehen an erster Stelle. Wenn Du Dich mit dem Themenkomplex unwohl fühlen solltest, dann kannst Du darauf verzichten, das Statement zu lesen. Solltest Du Redebedarf haben, dann kannst Du Dich gerne an die PSG-Präventionsfachkraft Miriam Bodenbenner (0241/4004916 | 0178/3103106 | m.bodenbenner@psg-aachen.de) wenden. Kontakte und Beratungsstellen findest du auf https://www.hilfe-portal-missbrauch.de/ 

Statement zu den aktuellen Entwicklungen im Aufarbeitungsprozess des Bistums Aachen

Am 18.10.2023 hat das Bistum Aachen einen Aufruf veröffentlicht, in dem eine Vielzahl von Tätern und mutmaßlichen Tätern sexualisierter Gewalt genannt wurden. In unseren Augen ist das ein sehr wichtiger Schritt zur transparenten Aufarbeitung der zahlreichen Missbrauchsfälle innerhalb der katholischen Kirche.

Unter den genannten Personen ist auch Herbert Graßhoff, der im Jahr 2005 verstorben ist. Im Nachgang zu dem Aufruf des Bistums wurden wir von einer Zeitzeugin darüber informiert, dass Herbert Graßhoff in den 60er Jahren in der PSG im damaligen Gau Krefeld als Kurat tätig war. Dieser Bericht der Zeitzeugin lässt Rückschlüsse auf sexualisierte Übergriffe in verschiedenen Zusammenhängen und auch in seiner Tätigkeit bei der PSG zu. Zudem ist von einem Machtmissbrauch als geistliche Begleitung in der Verbandsarbeit auszugehen.

Wir bedauern sehr, dass unsere Strukturen einen Raum für sexualisierte Gewalt geboten haben und somit junge Menschen auch in unserem Verband diesen menschenverachtenden Situationen ausgesetzt waren. Ein solches Verhalten dulden wir nicht und verurteilen wir aufs Schärfste! Wir setzen uns für weitere Aufklärungsarbeit und Aufarbeitung in unserem Verband und somit in der katholischen Kirche ein.

Im Kontext der katholischen Kinder- und Jugendverbandsarbeit möchten wir deutlich machen und stehen weiterhin bedingungslos dafür ein, dass Grenzen bei uns akzeptiert und respektiert werden müssen. Wir geben unser Möglichstes, dass die Kinder- und Jugendverbandsarbeit ein sicherer Ort für alle Kinder, Jugendlichen und Schutzbedürftigen ist, in welchem sie sich frei entfalten können.

Im Sinne einer konsequenten, transparenten und lückenlosen Aufarbeitung von Vorfällen sexualisierter Gewalt ist es uns wichtig, eine offene Kommunikationskultur zu schaffen. Weiterhin werden wir auch eine umfassende, an hohen Standards orientierte Präventionsarbeit leisten, die sich auch mit den Strukturen der Verbandsarbeit befasst.

Seit vielen Jahren ist die Präventionsarbeit ein zentraler Bestandteil in unserem Verbandsleben und der Ausbildung der ehrenamtlichen Leiter*innen in unserem Verband.  Im Rahmen der Aufarbeitung sehen wir uns als Lots*innen für unsere Mitglieder, Ehrenamtlichen und auch für Menschen darüber hinaus. Das bedeutet, wir sind Ansprechpartner*in für alle, die Unterstützung oder Beratung suchen. Wir hören zu, eröffnen sichere Räume zum Austausch und helfen den Personen, die entsprechenden weiterführenden Beratungsstellen zu finden. Insbesondere für Betroffene innerhalb der PSG, die bereit sind, sich zu öffnen, machen wir das Angebot, diese Personen bei ihrem Vorhaben zu unterstützen und sie bei diesem Schritt zu begleiten!

Hinweis: Dieses Statement begründet sich durch zur Person bekanntgewordene Beschuldigungen, die der PSG Aachen am 06.11.2023 zugegangen sind.

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Solltest Du zu dem Kreis der Betroffenen zählen und möchtest Dich mitteilen, oder solltest du Dich unwohl bei dem Thema fühlen, dann können wir Dich unterstützen. Es ist immer möglich, sich anonym an uns zu wenden. Deine Angaben werden vertraulich behandelt und es stehen Dir geschulte Kontaktpersonen zur Seite.

Melde Dich bei unserer Fachkraft für Prävention sexualisierter Gewalt:

Miriam Bodenbenner (0241 4004916 | 0178/3103106 | m.bodenbenner@psg-aachen.de)

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Für Menschen, die über eine Situation oder einen Vorfall im Jugendverband sprechen wollen, hat der BDKJ Aachen eine unabhängige Ansprechperson: Dr. Annette Jantzen. +49 (0) 160 403 26 55, aj@annette-jantzen.de

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Das Bistum Aachen hat eine Hotline und ein Onlineportal für Betroffene, Angehörige und Zeug*innen eingerichtet: 0241 452-225 und www.missbrauch-melden.de

Menschen die von sexualisierter Gewalt betroffen sind, können sich auch an die unabhängigen Ansprechpersonen des Bistums Aachen wenden (https://www.bistum-aachen.de/Aufarbeitung/hilfe-beratung/ansprechpersonen/). Diese unterstützen auch bei Anträgen zu einer Anerkennung des Leids.